Der Einkauf im Unternehmen ist eines der größten Kostenfaktoren – und für viele ein Buch mit sieben Siegeln. In vielen Firmen hat jede Abteilung einen eigenen Einkauf, ein eigenes Bestellwesen und teilweise sogar eigene Lieferanten. Diese Unübersichtlichkeit sorgt dafür, dass die Kosten für Materialien oft nicht zu kontrollieren und zu senken sind. In vielen Unternehmen werden Waren mehrfach in großen Mengen angeschafft und nehmen nicht nur Lagerplatz in Anspruch, sondern kosten auch unnötig viel Geld. Kapital, das eingespart werden kann, wenn eine zentrale Organisationseinheit die Einkäufe für alle Abteilungen eines Unternehmens überwacht und steuert.
Besonders in der Industrie sind die Beschaffungskosten sehr hoch. Hier müssen Materialien für die Verwaltung ebenso bestellt werden, wie Rohstoffe oder halbfertige Waren für die Produktion. Der getrennte Einkauf nach Abteilung ist oft der Grund für besonders hohe Kosten im Einkauf. Eine Zentralisierung des Einkaufs lohnt sich vor allem dann, wenn viele Abteilungen bislang eine eigene Einkaufsabteilung unterhalten haben.
Vorteile des zentralisierten Einkaufs
Die zentrale Einkaufsabteilung befasst sich nur mit den Lieferanten und deren Konditionen. Innerhalb dieser Abteilung kann es für jeden Bereich oder eine Produktgruppe einen speziellen Einkäufer geben, der die Preise und die Preisentwicklung in seinem Bereich besonders gut kennt. Preiskalkulationen können so fachgerecht durchgeführt werden. Die Marktkenntnis ist auch ein Garant dafür, dass bei Lieferproblemen eines Anbieters schnell eine Alternative bereitsteht, die dann drohende Produktionsengpässe vermeiden kann.
Auch bei Konditionsgesprächen mit Lieferanten ist ein zentraler Einkauf vorteilhaft. Müssen beispielsweise Industrieetiketten von HERMA bestellt werden, kennt der Einkäufer die Marktsituation und kann bei Preisverhandlungen auf die Konkurrenz hinweisen. Zudem sorgt die Zentralisierung des Einkaufs dafür, dass größere Mengen bestellt werden. Viele Lieferanten gewähren Preisnachlässe oder Sonderkonditionen bei größeren Warenbestellungen. Auch diese Strategie senkt die Kosten für die Beschaffung von Waren und Hilfsmitteln in Unternehmen erheblich.