Es gibt viele Beispiele für Wirtschaftshilfen von Staaten in Krisenzeiten, die in unterschiedlicher Form auftreten. Zu diesen Hilfen zählen Katastrophenhilfe, humanitäre Hilfe, Entwicklungshilfe und auch der neue Euro-Rettungsschirm, der überschuldete Staaten aus der Eurozone vor der Staatspleite bewahren soll.
Bei Katastrophenhilfe und humanitärer Hilfe handelt es sich nicht um rein wirtschaftliche Hilfen für einen Staat, sondern vor allem um aktive Hilfe für Menschen, die durch Naturkatastrophen, Krieg oder Epidemien in Not geraten. Jedoch werden für solche Hilfsaktionen beträchtliche Gelder aufgewendet, große Spendenaktionen in vielen Ländern der Welt ins Leben gerufen und meist auch finanzielle Wiederaufbauhilfen gewährt. So wurden beispielsweise der Regierung Haitis nach dem schweren Erdbeben im Jahr 2010 Hilfsgelder für den Wiederaufbau in Höhe von 9,9 Milliarden Dollar auf einen Zeitraum von 10 Jahren verteilt zugesagt.
Entwicklungshilfe dagegen ist weniger anlassgebunden und langfristiger ausgelegt. Der Begriff meint die gemeinsamen Bemühungen von Industriestaaten und Entwicklungsländern, sozioökonomische Unterschiede zu beseitigen und die allgemeinen Lebensbedingungen zu verbessern. Mittlerweile spricht man anstelle der Entwicklungshilfe von Entwicklungspolitik, um eine partnerschaftliche Gleichberechtigung der Industrie- und Entwicklungsländer auszudrücken. Dabei gibt es zwei Formen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit: Finanzielle Entwicklungshilfen, die Staaten an Organisationen bezahlen, die diese dann in verschiedenen Projekten an die Entwicklungsländer weiterleiten, werden als multilaterale Entwicklungszusammenarbeit bezeichnet. Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit findet in Form von finanzieller, technischer und personeller Zusammenarbeit der Staaten statt, die durch Abkommen zwischen den jeweiligen Ländern geregelt ist.
Seit der griechischen Schuldenkrise und der Schaffung des Euro-Rettungsschirms ist auch Letzterer als wirtschaftliche Unterstützung von hoch verschuldeten Staaten der Eurozone weitläufig bekannt. Dabei werden Euro-Staaten, die aufgrund ihrer hohen Verschuldung keine Kredite mehr oder nur noch zu sehr teuren Konditionen Kredite erhalten, über die Europäische Finanzstabilitätsfazilität mit günstigeren Krediten bedacht, um weiterhin wirtschaftsfähig zu bleiben und Staatsinsolvenzen in der Eurozone zu vermeiden. In diesem Zuge haften die Euroländer mit einer Gesamtsumme von bis zu 440 Milliarden Euro für diese Finanzhilfe. Von hohen Schulden in Mitleidenschaft gezogen ist insbesondere Griechenland, aber auch Irland, Portugal und Italien sind betroffen.