Banken retten und kein Ende in Sicht

Die weltweite Finanzkrise wurde im Sommer 2008 durch den Zusammenbruch einer amerikanischen Investmentbank ausgelöst. In Deutschland wurde ein solcher Vorfall nur durch das massive Eingreifen des Staates verhindert, indem er bedrohten Banken gigantische Summen zur Stützung gewährte.

Der Normalverbraucher hat für solche Maßnahmen im Allgemeinen nur wenig Verständnis, weil er die Zusammenhänge nicht kennt. Er denkt nur an seine Ersparnisse, die in Gefahr sein könnten, und sieht nicht, was sonst noch geschieht oder wichtig ist. Die moderne Wirtschaft ist wie ein enges Netz, das unter großer Spannung steht. Entsteht auch nur ein kleines Loch, reißt das ganze Netz auseinander. Die einzelnen Maschen des Netzes sind die verschiedenen Unternehmen. Banken sind ein unverzichtbarer Teil des Netzwerks, da sie die Aufgabe haben, den Unternehmen frisches Geld zur Verfügung zu stellen. Auch wenn die Auftragslage gut ist und die Firma Gewinn macht, braucht sie Kredite. Erteilt ein Kunde einen Großauftrag, wird dieser erst nach Fertigstellung bezahlt. Um ihn aber produzieren zu können, braucht die Firma Rohstoffe und Materialien. Wahrscheinlich ist auch die Anschaffung neuer Maschinen und Anlagen nötig, um den Auftrag fertigzustellen. All das kostet Geld. Jedoch haben selbst Großunternehmen nicht so umfangreiche finanzielle Reserven, dass sie das aus eigenen Mitteln bezahlen könnten. Eine Finanzierung durch Banken ist unumgänglich.

Banken sind für die moderne Wirtschaft unverzichtbar, weshalb sie gerettet werden mussten. Wären sie untergegangen, wären die Folgen für die gesamte Ökonomie verheerend gewesen. Der Zorn des Normalverbrauchers ist jedoch zumindest teilweise berechtigt. Um künftige Bankenkrisen zu vermeiden, werden die Geldinstitute beispielsweise durch den Gesetzgeber gezwungen, mehr Eigenkapital zu halten. Gleichzeitig sollten sie stärker kontrolliert werden, um etwaige Spekulationsgeschäfte zu unterbinden.