Auf dem G20-Gipfel in Cannes war die Eurokrise das Hauptthema. Eine zufriedenstellende Lösung wurde nicht gefunden. Es kam lediglich zu einer Einigung in Bezug auf bestimmte Lösungsansätze. Italien soll nun durch den Internationalen Währungsfonds überwacht werden. Auch ein Umbau der Großbanken wird angestrebt. So müssen die weltweit größten Banken ihre Geschäfte sicherer gestalten. Ein Ende der Krise ist nicht abzusehen. Alle Teilnehmer des G20-Gipfels sind sich ihrer Verantwortung für das weltweite Wachstum und der damit verbundenen Aufgaben jedes einzelnen Landes bewusst.
Die weltweit führenden Industriestaaten einigten sich darauf, dass systemrelevante Banken so umstrukturiert werden, dass die Steuerzahler nicht mehr für Verluste zur Kasse gebeten werden. Zu den internationalen Mega-Banken gehören unter anderem auch die Deutsche Bank und die Commerzbank. Insgesamt unterliegt es 29 weltweit betroffenen Finanzinstituten, ihr Kapital zu stärken.
Italiens Regierung bekundete in Cannes ihre Einwilligung, das beschlossene Reform- und Sparprogramm durch den Internationalen Währungsfonds überwachen zu lassen. Durch den Einsatz des Internationalen Währungsfonds in Rom soll mehr Vertrauen an den Märkten geschaffen werden. Ebenso ist angedacht, auf diesem Wege die Finanzierung der Schuldenlast zu erleichtern. Bisher war es nur die EU-Kommission, welche mit der Kontrolle der Reformschritte Italiens beauftragt wurde. Der IWF wird hingegen als wesentlich erfahrener angesehen. Zudem genießt er an den Märkten ein hohes Vertrauen. Dieser Faktor gilt als besonders wichtig und entscheidend, da Italien wegen seiner Gesamtverschuldung von 120 Prozent der Wirtschaftsleistung unter einem hohen Druck der Märkte steht.
Ferner wird der IWF kurzfristige Liquiditätskredite ausgeben, um weitere Länder vorbeugend vor einer Krisen-Ansteckung zu bewahren. Die jeweiligen Kredite sollen insgesamt für fünf Monate vergeben werden. Eine einmalige Verlängerung ist möglich. Allerdings ist ein solcher Kredit nur den Ländern vorbehalten, welche imstande sind, eine gute Wirtschaftspolitik und solide Fundamentaldaten vorzuweisen. Um die Weltkonjunktur auch weiterhin anzukurbeln, wollen die führenden Industrie- und Schwellenländer stärker an einem Strang ziehen. Es wird ein „Aktionsplan für Wachstum und Beschäftigung“ erstellt, welcher für eine engere Zusammenarbeit der Länder sorgt. Insgesamt stießen die erzielten Ergebnisse der Tagung auf starke Kritik.