Sinnvolle Aufbauhilfen für Schuldenstaaten

Überschuldung ist ein Problem, mit dem nicht nur Länder wie Griechenland, Italien, Irland oder Portugal konfrontiert sind. Auch die größte Volkswirtschaft der Welt, die USA, hat mit einer geradezu astronomisch hohen Staatsverschuldung zu kämpfen. Dasselbe trifft auf Japan und Großbritannien zu, um nur einige Nicht-Euro-Länder zu erwähnen. Noch vor wenigen Jahren waren solche Probleme nur von einigen der ärmsten Länder der Dritten Welt bekannt. Dass auch Industriestaaten in Europa davon betroffen werden würden, konnte sich damals wahrscheinlich niemand vorstellen.

Es steht außer Frage, dass kleinere und besonders stark betroffene Länder wie Griechenland ihre finanziellen Probleme aus eigener Kraft nicht zu lösen vermögen und auf fremde Hilfe angewiesen sind. Wie genau die Hilfe auszusehen hat und welche Form am besten ist, bildet bis heute den Gegenstand zahlreicher Diskussionen von Finanzexperten und Politikern. So einen Fall wie die Schuldenkrise Griechenlands hat es in der Geschichte zuvor nicht gegeben. Noch nie war ein gesamter Staat von Insolvenz bedroht. Für sinnvolle Aufbauhilfe genügt sicher nicht eine Maßnahme, gewissermaßen als Patentrezept. Vielmehr ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen erforderlich, um das Problem anzugehen.

Zunächst einmal muss man bedenken, dass man es sich bei der heutigen Globalisierung der Ökonomie nicht leisten kann, ein Land bankrottgehen zu lassen. Der Zusammenbruch der Wirtschaft des entsprechenden Landes würde eine Sogwirkung erzeugen, deren Auswirkungen unberechenbar wären. Aufbauhilfen bestehen nach Meinungen von Experten in einem zumindest teilweisen Schuldenerlass, damit dem Staat mehr Geld für andere Aufgaben zur Verfügung steht, anstatt es zur Rückzahlung von Krediten zu nutzen. Sehr unpopulär sind Einsparungen im Bereich Bildung und Soziales, da dort besonders finanziell schwache Bevölkerungsschichten getroffen werden. Trotzdem sind manchmal Sparmaßnahmen auch in diesem Bereich unvermeidbar. Eine weitere Form der Hilfe besteht im Verkauf von Staatsunternehmen, dessen Erlös der Staatskasse zugutekommt. Auch Staatsbesitz wie zum Beispiel Land darf verkauft werden, um Geld einzubringen. Durch eine effizientere Gestaltung des Systems lassen sich die Steuereinnahmen erhöhen.