Occupy-Protestbewegung schwappt nach Europa über

Im September dieses Jahres nahm die „Occupy Wall Street“ in New York ihren Lauf. Hierbei handelte es sich um eine Protestaktion gegen den Kapitalismus, die Geldgier und die Globalisierung. Das Ausmaß der Wut auf Politiker, Banken und Finanzexperten war schnell sichtbar. Die Jugend Amerikas ging auf die Straße. Auch bei den weiblichen Bewohnern Amerikas war eine große Wut zu spüren. Sie demonstrierten nicht nur gegen die Notenbanken, sondern setzten sich auf diesem Wege ebenfalls für mehr Gerechtigkeit ein. In New York stieß die Polizei an ihre Grenzen. Mit Zwangsräumungen versuchten sie, die Demonstranten einzuschüchtern.

Die Protestwelle brach jedoch keineswegs ab, sondern schwappte sehr schnell nach Europa über. Bereits im Oktober solidarisierten sich Deutsche und Österreicher mit den Amerikanern und gingen auf die Straßen. Einige von ihnen, vorwiegend Frauen, protestierten sogar unbekleidet, um so ihre „nackte Wut“ auf die Banken zu symbolisieren. Inzwischen finden weltweite Protestaktionen dieser Art statt. Ziel der Demonstranten ist es, dass die Protestwelle alle fünf Kontinente umfasst. Laut Angabe der Webseite zu den Ereignissen des 15. Oktobers (mit gleichem Namen) erreichen die zahlreichen Aktionen etwa 1.000 Städte.

Hierzulande wurde in allen Ballungszentren demonstriert. In Berlin zogen dabei bis zu 10.000 Menschen zum Bundeskanzleramt. Unter dem Motto „Sexualize Your Revolution“ zogen sich zahlreiche Demonstranten vor dem Reichstag aus, um auf diesem Wege die Aufmerksamkeit auf den Protest zu lenken. Das Theaterstück „Europa – eine griechische Tragödie“ bildete den Auftakt der Demonstration in Frankfurt am Main. Im Anschluss zogen 5.000 bis 6.000 Demonstranten vor den Sitz der Europäischen Zentralbank, um dort eine Kundgebung abzuhalten. Auch in München, Köln, Hamburg, Leipzig, Stuttgart, Bochum und Hannover ging eine Vielzahl empörter Bürger auf die Straße. Der Wikileaks-Gründer Julian Assange mischte sich in London unter das demonstrierende Volk. Hierfür wurde sogar kurzzeitig sein Hausarrest aufgehoben. In Rom kam es während der Demonstration zu erheblichen Ausschreitungen. Vermummte Personen zündeten Autos an. Die Gruppe der Demonstranten aller Länder organisiert sich über die sozialen Netzwerke im Internet. Weltweit wird dort inzwischen über eine große Themenvielfalt diskutiert.